Lass das Krokodil im Regenwald
Ein Krokodil in der Badewanne, die Schlange im Wäschekorb - das kann doch nicht artgerecht sein. Miserable Haltungsbedingungen sind aber leider allzu oft das Schicksal von Reptilien; vor allem wenn sie unüberlegt gekauft werden, wie zum Beispiel auf Reptilien-Börsen.
Zu der Reptilien-Börse "Terraristika" in Hamm erklärt PAKT:
Wildfänge, d. h. aus der Natur entnommene Tiere werden unter Jahrmarktsbedingungen zur Schau gestellt und zum Verkauf angeboten: Chamäleon, Krokodil, Schlange und jede Menge andere Tierarten werden ihres natürlichen Lebensraumes beraubt, um als zweifelhafter Schmuck in deutschen Wohnzimmern bis zu ihrem traurigen Tod dahinzuvegetieren. Denn sachkundig muss der Terrarienliebhaber nicht sein.
Reptilien haben äußerst spezifische Anforderungen an ihren Lebensraum. Als wechselwarme Tiere benötigen sie enorme Mengen an Wärmezufuhr von außen. Außerdem können sie sich im Gegensatz zu Säugetieren schlecht oder gar nicht an eine ungewohnte Umgebung gewöhnen. Derartige Informationen bleiben den Kaufinteressierten auf Reptilien-Börsen jedoch meist verborgen. Denn die Beratung ist meist mangelhaft und unzureichend. Hinzu kommt, dass sich so mancher Besucher aufgrund seiner Faszination fürs Exotische zu einem unüberlegten Kauf hinreißen lässt. Für die Tiere bedeutet dies ein Leben voller Qual und meist auch den vorzeitigen Tod.
Eine prowildlife-Studie, die von Tierärzten und Reptilienbesitzern durchgeführt wurde, dokumentiert die eklatanten Probleme in der Haltung von Reptilien: Beispielsweise Giftschlangen müssen ihre Beute erst tot beißen, damit die Verdauung der Reptilien in Gang gesetzt werden kann. Daher ist die Ernährung dieser Tiere für Privatpersonen geradezu unmöglich. Krokodile sind aufgrund ihrer Größe und Aggressivität ohnehin ungeeignet für das Leben in einem Privathaushalt.
Reptilien gehören nicht ins heimische Wohnzimmer, sondern in ihren natürlichen Lebensraum!
Siehe auch PAKT-Mitteilung vom 08.04.03.