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Stadttauben-Management

März 2008

 

Noch immer tun sich Stadtverwaltungen schwer, die Problematik der Stadttauben effektiv und zugleich tierschutzgerecht anzugehen.

Das integrative Konzept der Taubenregulierung beruht auf der Erkenntnis, dass die Stadttauben (entflogene und verwilderte Haus- und Rassetauben sowie deren Nachkommen) sich in den Städten nicht artgerecht ernähren können, weil sie auf Getreide und Sämereien angewiesen sind. Sie sind somit - anders als die Wildtauben - von Menschen abhängig und können als domestizierte Tiere unsere Verantwortung und Fürsorge beanspruchen, das heißt, die Bestimmungen des Tierschutzgesetzes sind auf sie anzuwenden. Zugleich ist es angesichts der großen Zahl der Stadttauben angebracht, wesentlich kleinere, stabile und gesunde Populationen zu bewirken, und zwar durch Bestandskontrolle bei gleichzeitiger Verhinderung rechtswidriger tierquälerischer Maßnahmen gegen die Tauben.

An bestimmten Schwarmstandorten sind Taubenschläge bzw. Taubenhäuser einzurichten, verbunden mit kontrollierten Futterstellen. Ehrenamtliche Mitarbeiter besorgen regelmäßig den Austausch der Eier mit Attrappen. Ggf. erhalten diese eine Aufwandsentschädigung. Die Futterstellen mit artgerechtem Futter dienen der Anbindung und Kontrolle der Taubenschwärme. Damit einher geht die Aufklärung der Bevölkerung über diese Maßnahmen, und zwar unterstützt von den Medien. Fachliche Beratung und Anlaufstelle ist ggf. die örtliche Stadttaubengruppe. In einem Mehrjahresvertrag ist die Aufgabenverteilung von Stadtverwaltung und Tierschützern zu regeln.

Notwendig ist dabei das vertrauensvolle und konstruktive Zusammenwirken von Bürgern (Tierschützern), involvierten Behörden, Parteien, Hausbesitzern, Kirchen, Wohnungsbaugesellschaften, betroffenen Vereinen wie Umweltschützer, Medien. Ebenso wichtig ist ein einhelliger Beschluss zu diesem Projekt seitens der kommunalen Parteien.

Wegweisend für dieses Modell war die Stadt Aachen, in der seit Mitte der 90er Jahre auf diese Weise erfolgreich der Taubenbestand reguliert wird. Danach sind bis jetzt 35 Städte diesem Beispiel gefolgt, darunter in Nordrhein-Westfalen Bad Godesberg, Gelsenkirchen, Hagen, Wuppertal, Frechen, Moers, Witten, Wülfrath und Düsseldorf. Die Aachener Stadttaubengruppe erhielt für ihr integratives Gesamtkonzept kürzlich den Tierschutzpreis des Landes NRW. Minister Uhlenberg hat es ausdrücklich als effektivstes und tierschutzgerechtes Verfahren empfohlen. (Siehe auch Faltblatt „Tauben in unseren Städten. Konzept einer tierschutzgerechten und ökologisch sinnvollen Bestandskontrolle der Stadttauben. Hg. vom Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW“)
Hinzuweisen ist auf die positiven Ergebnisse der
Ersten Deutschen Stadttaubentagung der Universität Duisburg-Essen am 6. November 2007 in Essen.

Siehe ferner die
„Loseblattsammlung zur tierschutzgerechten Bestandskontrolle der Stadttaubenpopulation. Hg. vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten“
sowie die
„Empfehlungen des Landestierschutzbeirats Baden-Württemberg beim Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum zur Regulierung der Taubenpopulation in Städten vom 11. Juli 2005“
(bei PAKT e.V. anzufordern)

Angesichts dieser auch offiziell dokumentierten positiven Erfahrungen wäre es unverständlich und kontraproduktiv, zöge sich in den betroffenen Städten die Umsetzung dieses Konzepts noch weiter hin.

Die Steuerung der Stadttaubenpopulationen ist nur auf der angeführten Grundlage möglich, und zwar mit Unterstützung der Kommunen beechtlicher und finanzieller Absicherung des bürgerschaftlichen Engagements.

 

 

 

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